Fallout 3 Preview
Die Geschichte der Entwicklung
Kurz nachdem die Entwicklerstube Interplay Entertainment, welche den ersten Fallout-Teil entwickelte, die Entwicklung von „Fallout 3 – Van Buren“ Ende 2003 einstellte, konnte sich die damals ebenfalls bekannte Spieleschmiede Bethesda Softworks, welche vor allem durch die „The Elder Scrolls“-Rollenspielserie bekannt wurde, die Lizenz um ein Spiel mit dem Namen „Fallout 3“ entwickeln zu dürfen sichern. Die Entwicklung des von Bethesda entwickelten „Fallout 3“ startete dann im Juli des Jahres 2004. Bethesda plante von Anfang an, dass das Spiel auf den ersten beiden Fallout-Teilen aufbauen soll, wodurch die Hauptaspekte bei der Entwicklung auf ein nicht lineares Gameplay und einer ausgefeilten Hintergrundgeschichte gelegt wurden. Natürlich wollte Bethesda auch den typischen Humor der vorangehenden Fallout-Teile einfangen, um auch die alten „Fallout-Hasen“ mit dem neuen Produkt nicht zu enttäuschen. Um die Optik den aktuellen Erwartungen der Gameszene anzupassen, wird „Fallout 3“ auf der in „The Elder Scrolls IV – Oblivion“ verwandten Grafik-Engine Gamebyro aufbauen, die jedenfalls im bereits fertigen Oblivion eine außerordentliche Grafikpracht darstellen konnte.
Nun – also zum Zeitpunkt (Juni-Juli 2008) als die Autoren von Fallout-HQ.de diese Preview schreiben - befindet sich „Fallout 3“ fast vier Jahre in der Entwicklung. In dieser umfassenden Vorschau werden wir alle wichtigen Teilbereiche von „Fallout 3“, wie beispielsweise das Gameplay, das V.A.T.S, das SPECIAL-Skillsystem oder die Optik, genauer durchleuchten und zu jedem einzelnen Unterpunkt findet Ihr jeweils einen entsprechenden Textabschnitt, in welchen die bislang aktuellen Informationen seitens des Entwicklers Bethesda eingeflossen sind.
Die Story in Fallout 3
Die fiktionale Geschichte in „Fallout 3“ beginnt im Jahre 2277 - also 200 Jahre nachdem in einem verheerenden atomaren Krieg im Jahre 2077 die zivilisierte Welt in einer enormen Welle der Zerstörung fast ausgelöscht wurde. Dabei wird der Spieler meistens in der Nähe der Ostküste der USA unterwegs sein. Bekannte Orte oder Staaten der USA; welche offiziell in das Design der Szenerie von „Fallout 3“ Einfluss nahmen, sind Washington D.C., Maryland und Virginia. Durch die nukleare Explosion wurden folglich die meisten Städte und Ortschaften zerstört, sodass nur noch wichtige Wahrzeichen der USA an die Vergangenheit erinnern.
Die Spieler von „Fallout 3“ werden in diesem postnuklearen Szenario in die Haut eines jungen namenlosen Helden (bzw. wir dürfen den Charakter selber einen Namen geben) schlüpfen. Dieser Held hat – wie sich im Laufe der Geschichte herausstellen wird – einen in der Welt von „Fallout 3“ prominenten Vater, welcher das so genannte Vault Untergrundsystem, welches man sich als eine Art Bunker vorstellen kann, auf unbekannter Weise verlassen konnte. Um nun seinen Vater finden zu können, wagt der Held nun ebenfalls den Weg aus dem sicheren Vault. Im Laufe der Handlung wird es noch verschiedene Nebenstränge geben, welche sich vor allem auf im Spiel auftauchende Problemstellungen beziehen werden. Um die Spannung auf „Fallout 3“ hochzuhalten, hat Bethesda hier noch nicht sehr viele Details genannt.
Das SPECIAL Attributsystem
Das SPECIAL-Attributsystem ist in erster Linie ein englisches Akronym, welches für die Attribute Strength (Stärke), Perception (Wahrnehmung), Endurance (Ausdauer), Charisma, Intelligence (Intelligenz), Agility (Wendigkeit), und Luck (Glück) steht. Dieses System kam bei fast allen Fallout-Teilen zum Einsatz und wird auch in „Fallout 3“ der Grundstein des Attributsystems sein.
Bei der Kreierung des eigenen Helden wird man drei Primärattribute festlegen, welche doppelt so schnell steigen als ein Sekundärattribut. Bei einem Levelaufstieg erhält der Held einen so genannten Perk, mit welchem man diverse Aufwertungen erhält. Kenner der vorhergehenden Fallout-Teile werden sich an dieser Perks sicherlich erinnern – interessanterweise will Bethesda die Perks von „Fallout 3“ ähnlich wie die Perks in Fallout 1 & 2 gestalten. Im Laufe eines Faninterviews hat Bethesda kürzlich auch alle offiziellen Skills – also jene Fertigkeiten, die sich direkt im Spiel beim Kampf auswirken – bekannt gegeben.
Die Skill-Liste:
- Barter
- Speech
- Unarmed
- Melee Weapons
- Small Guns
- Big Guns
- Energy Weapons
- Medicine
- Lockpick
- Sneak
- Repair
- Explosives
- Science
Diese Skills werden, je nachdem welchen Schwerpunkt man bei der Auswahl der Perks setzt, unterschiedlich stark ausgebildet werden. Logischerweise werden sich die Fähigkeiten aber aktiv auf das Spielgeschehen auswirken, weil der Held nur durch gewisse Stärken und Schwächen in den Teilbereichen beispielsweise als Dieb oder als Nahkämpfer definiert wird. Die maximale erreichbare Stufe wird in „Fallout 3“ übrigens bei 20 liegen, wodurch man im Spielverlauf insgesamt 19 Perks wählen darf.
V.A.T.S. !?!
Obwohl die meisten Kämpfe in „Fallout 3“ im Gegensatz zu den Vorgängern in Echtzeit ablaufen werden, wird der Spieler ebenfalls die Möglichkeit besitzen ein so genanntes Vault-Tec Assisted Targeting System (Kurzform: V.A.T.S.) zu aktivieren. V.A.T.S. ist laut Bethesda ein sehr wichtiger Gameplay-Trumpf, welcher vor allem die Taktik in den Kämpfen steigern soll.
Sofern man V.A.T.S. aktiviert hat, ist der direkte Kampf pausiert und der Spieler muss verschiedene Trefferzonen wählen und für jeden Angriff so genannte Aktionspunkte bezahlen. Im Gegensatz zu den älteren Fallout-Teilen wird man allerdings nicht in der Lage sein explizit die Augen oder die Leistengegend anzuvisieren – pikanterweise sind so genannte Headshots aber durchaus möglich. Leider sind dies auch schon alle Informationen, die indes über V.A.T.S. publiziert wurden; wir werden diesen Abschnitt natürlich sofort ergänzen, wenn neue Details seitens Bethesda verkündet werden.
Willst Du Gut oder Böse sein?
Ein weiteres wichtiges Gameplay-Feature von „Fallout 3“ ist das Karma-System. Jede Interaktion mit der Umwelt im Spiel (sprich: wie man Dialoge oder Kämpfe führt) wird intern ausgewertet. Je nachdem, ob man sich nun gut benimmt und beispielsweise armen oder kranken Menschen im Spiel hilft, wird der Status des Helden in „Fallout 3“ sinken oder steigen.
Der Status ist vor allem im Bezug auf die anderen NPCs (Non-Player Characters) von essentieller Bedeutung. So werden beispielsweise geringere Handelspreise für Items durch einen hohen Status möglich und auch eventuell geheime Informationen werden einem Helden mit einem hohen Status eher verraten. Natürlich kann der Held in „Fallout 3“ auch Straftaten begehen, welche dann im jeweiligen Bezirk von den NPCs verfolgt und bestraft werden. Wie Bethesda jedoch vor kurzem verkündete, wird man Kinder im Spiel nicht attackieren können; dies sei vor allem auf moralische Gründe seitens der Entwickler zurückzuführen.
Weitere Details zur Spielmechanik
Durch die unterschiedlich lösbaren Missionen wird „Fallout 3“ ebenfalls sehr viele mögliche Enden besitzen. So sind zirka 200 verschiedene Endsequenzen für das Spiel eingeplant, welche sich allerdings logischerweise nur minimal voneinander unterscheiden werden. Als Richtwert hat Entwickler Bethesda vor kurzem verkündet, dass sich ungefähr 10 Enden essentiell voneinander unterscheiden werden – auch schon eine beachtliche Zahl.
Die Spielwelt von „Fallout 3“ wird nicht wie in „The Elder Scrolls IV – Oblivion“ komplett begehbar sein. Vielmehr ist die Welt in verschiedene Zonen aufgeteilt, welche man mit Transportmitteln erreichen kann. In diesen Zonen wird man sich dann aber natürlich vollkommen frei bewegen dürfen. Überdies gab Bethesda bereits bekannt, dass Sie unterschiedliche Interfaces für die Konsolen und die PC-Fassung von „Fallout 3“ entwickeln werden, was durchaus alle PC-User freuen wird, die vor allem in Oblivion mit einer schwierigen Konsolenportierung des Interfaces zu kämpfen hatten.
Die Rüstungen werden in „Fallout 3“ immer aus einem Körperteil und einem Helm bestehen. Zudem wird man ebenfalls normale Kleidung im Spiel häufiger gebrauchen, da diese verschiedene Attributsvorteile mit sich bringt (so erhöht beispielsweise ein Mechaniker-Anzug die Reparatur-Fertigkeit). Auch diverse optische Spielereien wie Brillen oder andere Modegegenstände werden kaufbar und tragbar sein.
Glücklicherweise wird man aufgrund der Größe der Spielwelt von „Fallout 3“ auch jederzeit die Möglichkeit besitzen eine Schnellreisefunktion zu benutzen, welche den Spieler schnell von einer Stadt zu einer anderen bringen kann. Allerdings muss man die Städte um Sie durch die Schnellreisefunktion anvisieren zu können vorher per Fuß erkundet haben. Überdies wird man auch in „Fallout 3“ im Verlaufe des Spieles Begleiter anheuern können, die dem Helden Feuerunterstützung bieten können. Es muss allerdings die Chemie zwischen dem Helden und dem Begleiter stimmen und auch die Zahlung eines gewissen Entgeldes wird von den meisten Begleitern vorausgesetzt.
Soundtrack & Details zur Vertonung
Wie Bethesda vor nicht allzu langer Zeit bekannt gab, wird der renommierte Komponist Inon Zur den Soundtrack zu „Fallout 3“ kreieren. Zur hat bereits die Soundtracks zu Blockbustern wie „Crysis“ oder „Baldur’s Gate 2“ entworfen und in einem Interview äußerte Zur sich insofern, dass der Soundtrack zwar nicht so innovativ wie der von „Fallout: Tactics“ werden würde, aber die Vertonung dennoch einen großen Aspekt auf unkonventionelle Melodien legen würde.
Für die Dialoge in „Fallout 3“ wurden rund 40.000 Zeilen produziert. Im Moment wurden leider weder die englischen noch die deutschen Synchronsprecher bekannt gegeben, wodurch wir euch hierüber leider noch keine exakten Details liefern können.
Fazit der Autoren
Fazit von Julian Cordes:
Wenn ich mir alle bisher veröffentlichten Fakten von „Fallout 3“ anschaue, bleibt mir eigentlich nur ein logisches Fazit: ich bin begeistert. Und das sicherlich aufgrund der bisher beeindruckenden verkündeten Informationen bezüglich des Gameplays. Viele Enden, ein umfangreiches und dennoch übersichtliches Attributsystem, eine atmosphärische postnukleare Hintergrundgeschichte und auch ein Inon Zur, der mit seinen bisher produzierten Soundtracks sicherlich mit gutem Grund viel Aufsehen erregt hat.
Auf der anderen Seite hoffe ich aber auch, dass Bethesda bis zum Release noch etwas an der Grafik feilt (manche Texturen wirken unscharf) und überdies erwarte ich auch, dass Bethesda es schafft alte und neue Fallout-Gamer mit „Fallout 3“ überzeugen zu können. Dass dies nicht einfach sein wird, ist sicherlich alleine aufgrund der vielen Änderungen im Vergleich zu den vorangehenden Teilen glasklar.