Moin Meachem,
bei mir ist es ehrlich gesagt genau andersrum. Ich brauche schon eine Linie, die mir aufzeigt was vor mir liegt. Also nicht komplett linear, dass ich schon nebenbei etwas anderes machen kann, aber schon etwas woran ich mich halten kann. Die ganzen Quests in NV haben mich teils eher gestört bzw. verwirrt.
Auch die Atmospähre finde ich in FO3 irgendwie besser. Dort hat man eher das Gefühl einer der wenigen Überlebenden zu sein. Dort hatte ich fast immer das Gefühl, dass sich die Menschheit noch durchringen muss (abgesehen von Tenpenny vllt.

). Es wirkt trister und macht den Überlebenskampf intensiver. Auch die Metro, die ich erst richtig sch... fand, macht noch ihren ganz eigenen Reiz aus. Dann das permanent umkämpfte Gebiet rund um das Kapitol, einfach super. Mutanten gegen Talon Company, Talon Company gegen BOS, BOS gegen Mutanten und ich dazwischen mit 1-2 Begleitern. Wenn da jetzt noch zufälligerweise die Enklave landet ist man im 7. Himmel.
Witzige Elemente verstecken sich in FO3, da hast du recht. Gibt aber öfters WTF-Momente (Das Dorf Andale und der Kakerlakenkönig sind da eher offensichtlige, ein Altmetall kackender Roboter ist eher ein Witzchen, den man suchen muss).
Grund, dass alles nicht so lebhaft ist wie in Vegas ist, dass Washington wesentlich deftiger zerbombt wurde als die Stadt aus Nevada. Die Menschen hatten fast keine Wahl als sich mit Plündern, Morden und Diebstahl über Wasser zu halten (Raider).
Ich persönlich habe nie einen reinen "social skilled" Character gespielt. Sprache und Charisma benötigt man nur wenn man die alternativen Wege nicht gehen will (in der Regel lässt sich sowas auch durch Diebstahl, rumsuchen, hacken oder im Zweifelsfall mit 'ner ordentlichen Packung Dresche lösen). Stimpacks gibt es später auch genug, allerdings gibt es nicht so viele alternative Heilmittel.
Grundsätzlich hat Dieselpark aber recht. Mods machen das Spiel erst zu dem was es ist. Klar kann man einmal Vanilla durchspielen, aber mich regt es auf wenn ich keine Rüstung finde, die mir gefällt. Storyfüllende Mods etc. kann man aber getrost beim zweiten Mal raufhauen.
Vielleicht mag ich Vegas auch nicht sooo gerne, weil ich Wüstenregionen an sich nicht gerne mag. Außerdem hatte ich nie das Gefühl hoffnungslos unterlegen zu sein (FO3 hat mit der Enclave eine Partei, die sowas von herausragend sind.) Die Legion kann ich einfach nicht ernst nehmen. Es wirkt als könnte ich eben 'ne Farm aufmachen und würde damit leben bis ich 100 Jahre alt bin ohne Zwischenfälle. Bei Fallout 3 habe ich eher das Gefühl, dass wenn ich mich nicht ruhig Verhalte und Aufpasse sowie nicht jedes Ding, was nützlich erscheint mitnehme, an der nächsten Kreuzung aufgeschlitzt, abgeknallt, niedergeknüppelt, weggesprengt, aufgefressen oder von 'nem Psycho angequatscht zu werden.
Ich hatte mich damals so extrem auf New Vegas gefreut, muss aber sagen, dass ich im Nachhinein etwas enttäuscht war. Vielleicht war die Erwartungshaltung auch zu hoch, keine Ahnung. Paar Mal hatte ich New Vegas zwar durchgespielt und auch möglichst viele Nebenquests mitgenommen, aber FO3 hatte bei mir bleibenderen Eindruck hinterlassen.
Grüßle